CIGARS

Alles aus der Welt des braunen Blattes und blauen Dunstes...Smoke gets in your eyes...

Villingen-Schwenningen/Schwarzwald; Freitag, 02.11.2018, gegen 13 Uhr

Ich nutze den „Iglemmten“ (=“eingeklemmter“ – schwäbisch für Brückentag) für einen Besuch der "Paul Bugge GmbH" im Schwarzwald.

Den alten Cigarretten-Cigarren-Lotto-Zeitschriftenladen kenne ich aus meiner aktiven Schwarzwaldzeit seit 2011, in diesem Jahr ist der Cigarrenladen mit angegliedertem begehbaren Humidor, der neu errichteten Lounge und integrierter "CIGAR"-Academie in das Industriegebiet am Spittelbronner Weg am Ortseingang des Stadtteils Schwenningen gezogen.

Der Besitzer, Herr Norbert Höldke, empfängt mich in gewohnter Manier, freundlich und zuvorkommend, wie immer, auch noch mit anderen Kunden beschäftigt - "...ich bin gleich bei Ihnen...!"

Einen Espresso und eine LEONEL „White“ Robusto später sitzen wir in der Lounge.

Herr Höldke nimmt sich viel Zeit für unsere Unterhaltung. Wir sprechen über das alte und neue Geschäft, die Tabak-Infrastruktur der Umgebung, die günstige geographische Lage zur Schweiz und Österreich und den dadurch erweiterten Kundenstamm. Letzterer ist nicht zuletzt der Preisumkehr zu verdanken, d.h. durch den ungünstigen Kurs des Franken kommen jetzt die Schweizer zum Cigarrenkauf nach Deutschland. Früher war es umgekehrt.

Interessante Hintergrundinformationen zu den neuen Räumen erhalte ich aus erster Hand: Der Besitzer kommt ursprünglich aus der Uhrenindustrie und hat die ehemalige (eigene!) Fabrik für Standuhr-Gongs umgebaut. Auch, wenn das jetzige Geschäft um ein Vielfaches grösser ist als der ursprüngliche Laden (der noch immer existiert):

„Wir haben nach hinten noch Ausbaureserven“ betont Herr Höldke mit einem Lächeln - 300qm und ca. 80.000 Cigarren scheinen nicht das Ende zu sein...

In 5-monatiger Arbeit entstand, nach Ideen von Vater und Sohn und professioneller Unterstützung, der neue Cigarren-Shop. Die Vorschläge des jungen Herrn Höldke junior haben sich durchgesetzt (auch das quittiert der Vater mit einem Lächeln...), das klassische „Wohnzimmer/Club“-Design, das man aus anderen Lounges kennt, musste zu Gunsten eines modernen Ambientes

zurückstecken. Ferner wurde der Online-Shop verbessert und ist somit zum unverzichtbaren Standbein geworden.

Es war durchweg die richtige Entscheidung: In dezenten, aber angenehm-gemütlichen Farben gehalten, sitzt es sich in der Lounge wie zuhause - auch ohne Chippendale und Mahagoni. Das Grau der Wände, zum Teil in Waschbeton-Optik, harmoniert perfekt mit dem in hellem Holzdesign gehaltenen Boden, die Ledersessel mit ihrer geradlinigen Form sind bequem und einladend, die Tische mit allen erfordelichen Accessoires für den ausgedehnten Cigarrengenuss ausgestattet. Abgerundet wird das Ganze vom Wandkamin.

Besonders angenehm fallen zwei Details auf: zum Einen die Klima-/Belüftungsanlage, die, obwohl die Rohrkonstruktion industriell-offen gehalten ist, ihre Funktion umso dezenter, aber überaus effektiv ausführt – angenehme Luft ohne unangenehme Durchzugsatmosphäre à la Bahnsteig im Herbst. Zum Anderen die Ausleuchtung des Raumes: eine gelungene Kombination aus Naturlicht der grossen Fenster, Spot- und Deckenbeleuchtung und der überdimensionalen Leuchtreklame gegenüber des Kamins.

Pünktlich zum zweiten Espresso gesellt sich ein weiterer Mitraucher, ein altbekannter Kunde aus München, zu uns. Bei gleicher Cigarrenwahl und ähnlichem Zeitfenster, kommen wir schnell ins Gespräch über, wie sollte es auch anders sein, alle Themen rund um den Rauch. Wir versäumen es nicht, über das strenge Rauchverbot in Bayern und Nordrhein-Westfalen zu

schimpfen, bemängeln, dass wir als Raucher keinen Schulterschluss in dieser Frage zeigen, philosophieren über die Zukunft des Rauchens in privater Umgebung und der Öffentlichkeit und erwähnen sogar militante Nichtraucher in einem

Nebensatz...

Wir schliessen das kurzweilige Vergnügen mit dem Einkauf einer LEONEL-Kollektion zu Degustationszwecken

(Rezensionen folgen zu einem späteren Zeitpunkt).

An dieser Stelle herzlichen Dank an Herrn Höldke für den freundlichen Empfang, das ausführliche Gespräch und die

überaus angenehme Atmosphäre.

Bis zum nächsten Mal in Villingen-Schwenningen!

Doppel-Premiere für Zunge, Gaumen und Nase:

Die 200-Jahre-Jubiläums-Cigarre "DUECENTO" von TOSCANO und der CHURCHILL's GIN.

Man beachte das rückwärtige Etikett des Gins [...best tobaccos...cultivated to a liquid extract…] - Tabak im Gin!?

Ja, es funktioniert! Mehr als das - in Komposition mit Vanille (deutlich), Mandel (deutlich), Orange (etwas schwächer) und Tabak (sanft am Ende) sagen Herz & Hirn: MELLOW (ja, Neudeutsch, aber auf den Punkt gebracht).

Ein nettes Gimmick: das angeheftete Briefchen mit Zedernholz-Streifen für den Aficionado.

Wer jetzt erwartet, dass die "200" das alles mit gewohnter Schärfe und Würzigkeit übertüncht, der irrt:

Am Anfang unaufdringlich (fast unauffällig), kommt im mittleren Drittel eine zurückhaltende, rundere Toscano daher, die nur im Ansatz an ihre kleinen "Enkel" aus dem 5er-Pack erinnert. Und das passt. Alleine und zum Gin.

Wer dieses belgisch-toskanische Duo mit Frau, Kamin und Musik umrahmt, kann den Samstag- (oder jeden anderen) Abend sanft dahingleiten lassen. Eben - mellow...

An dieser Stelle herzlichen Dank an meinen Freund Marco von "Smoker's Delight" aus Dortmund (Kontakt siehe unten) für die prompte Belieferung der DUECENTO!

Quelle: ZDF/Internet

Die bedeutendste Tabak-Messe der Welt glänzte mit der gesamten Bandbreite des Tabakgenusses. Neben den "klassischen" Produkten Cigarette/Cigarillo/Cigarre&Co. sowie der begleitenden Industrie (Verpackung, Marketing etc.), fanden auch die "neuen" Rauchvergnügen ihren Platz: Dampfer, E-Cigarette, Shishas nebst fast unüberschauberem Zubehör und Gimmicks waren eindrucksvoll vertreten. Jede "Rauchart" war fast sortenrein in separaten Hallen untergebracht, mit jeweils adäquatem Ambiente und passendem Publikum. Man kann über die Daseinsberechtigung der modernen Arten, Tabak (oder nur dessen Geschmack) zu geniessen, streiten (das erfahrungsgemäss nichts bringt...), eines ist aber unweigerlich klar: In der heutigen Zeit der harten Anti-Rauch-Fronten in allen Lebenslagen, findet der blaue/weisse Dunst und Dampf ein breites Interssentenspektrum und reissenden Absatz.

Natürlich präsentierten sich auch die "alten" Talente des Rauches von ihrer schönsten Seite und grösstmöglicher Varietät. 

Besonders bei den Cigarren/Cigarillos scheint zu gelten: Was auch immer der Raucher fordet, der Markt liefert es: Land, Farbe, Form, Grösse, Herstellungsart, Ringmass,...,es gibt kaum einen Wunsch, den man nicht brennen lassen kann.

Trotzdem, zur Erinnerung: Diese Seite vereint Autos und Cigarren unter ein Dach. Dreht man das Rad der kommenden Jahre etwas weiter, könnte man, mit spielerischer Phantasie, sagen: Der klassische Verbrenner trifft auf E-Auto...Ich selbst bin ausnahmslos "old school" (in beiden Themen!), pflege aber stets den Grundsatz "wenn du sie nicht schlagen kannst, verbünde dich mit ihnen". Sicherlich geht es hier nicht um Schlagen, aber im übertragenden Sinne frönt man der gleichen Leidenschaft. Und eben diese hat es, wie oben bereits erwähnt, schwer. Folglich wird man in Zukunft gemeinsam eine breite Front gegen die Unterdrückung, in der Öffentlichkeit unsere Herzensangelegenheit und/oder unsere Berufung zu präsentieren und praktizieren, auftreten müssen - synchron zum Kampf der automobilen Mobilität, nicht Schritt für Schritt, mehr und mehr aus den Zentren des Geschehens vertrieben zu werden. Ob Gasfeuerzeug, Super 95 oder Akku und Batterie - plötzlich ist der Vergleich Auto und Cigarre(tte) nicht mehr von so weit hergeholt...